Sugar Act

Sugar Act (deutsch Zuckergesetz) ist die gebräuchlichste Bezeichnung für ein im April 1764 vom britischen Parlament beschlossenes Zollgesetz (4 Geo. III c. 15 gemäß der Zählung der Statutes at Large[1]), das die britischen Kolonien in Nordamerika betraf. Andere Bezeichnungen des Gesetzes sind American Revenue Act („Gesetz zum amerikanischen Steueraufkommen“) oder schlicht Revenue Act.

Es stellte formal eine Verlängerung und Änderung des Molasses Act dar, mit dem 1733 ein Importzoll auf Melasse festgelegt worden war, der aber systematisch durch Schmuggel umgangen wurde und wirkungslos blieb. Ziel des Sugar Act war es nicht nur, dem Melasseschmuggel Einhalt zu gebieten, sondern mit den Zollerlösen die durch den Siebenjährigen Krieg (1756–1763) angespannten britischen Staatsfinanzen zu entlasten. Da der Sugar Act anders als vorige Zollbestimmungen nicht als Handelsregulierung deklariert war, sondern ausdrücklich mit der Intention erlassen wurde, das Steueraufkommen zu erhöhen, stellte er einen bedeutsamen Bruch mit der bisherigen Politik der britischen Regierung gegenüber ihren Kolonien dar. Insbesondere in den neuenglischen Kolonien rief es heftigen Widerstand hervor und führte zu zahlreichen Sabotageakten gegen die Zollbehörden und die Royal Navy sowie förmlichen Protesten der politischen Gremien der kolonialen Selbstverwaltung. Diese Auseinandersetzungen verschärften sich 1765 noch mit dem Erlass des Stamp Act und markieren den Beginn der Amerikanischen Revolution.

  1. Der Langtitel lautet: An act for granting certain duties in the British colonies and plantations in America; for continuing, amending, and making perpetual, an act passed in the sixth year of the reign of his late majesty King George the Second, (intituled, An act for the better securing and encouraging the trade of his Majesty’s sugar colonies in America;) for applying the produce of such duties, and of the duties to arise by virtue of the said act, towards defraying the expences of defending, protecting, and securing the said colonies and plantations; for explaining an act made in the twenty fifth year of the reign of King Charles the Second, (intituled, An act for the encouragement of the Greenland and Eastland trades, and for the better securing the plantation trade;) and for altering and disallowing several drawbacks on exports from this kingdom, and more effectually preventing the clandestine conveyance of goods to and from the said colonies and plantation, and improving and securing the trade between the same and Great Britain. Danby Pickering (Hrsg.), The Statutes at Large, Bd. XXVI, J. Bentham, Cambridge 1764. S. 33ff.

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